Bio-Wein vs. traditionell hergestellte Weine

Biodiversität im Bio-Weinberg
  1. Was ist ein Bio-Wein?
  2. Ist Bio-Wein besser?
  3. Wie passen Bio und Piwi zueinander?
  4. Der Mythos: „Bio-Wein schmeckt nicht“

Was ist ein Bio-Wein?

Begrünung im Weinberg für mehr Naturschutz

Knapp 8 % der gesamten Rebfläche in Deutschland werden biologisch bewirtschaftet, doch was ist eigentlich ein Bio-Wein und wie unterscheidet er sich von einem normalen Wein?

Ein Bio-Wein ist im Grunde nichts anderes als ein Wein aus traditioneller Herstellung. Der größte Unterschied ist, dass die Trauben aus biologischem Anbau stammen und auch die anschließende Vinifikation unter bestimmten Richtlinien erfolgen muss. Ziel im biologischen Weinbau ist vor allem schonend im Hinblick auf die Umwelt, die Ressourcen und das Klima zu arbeiten und somit nachhaltige Weine zu produzieren.

Unter biologischen Anbau versteht man deshalb, dass die Trauben nicht mit umwelt- und nützlingsschädigenden Pflanzenschutzmitteln behandelt werden, sondern nur mit natürlichen Pflanzenschutzmitteln in ihrer Entwicklung begleitet werden. Hierbei steht besonders der Gedanke an den Umweltschutz im Vordergrund, denn biologisch bewirtschaftete Agrarflächen sind umweltschonender und stärken das Ökosystem, denn es werden keine chemischen und synthetischen Düngemittel eingesetzt. Besonders im Weinberg ist eine biologische Arbeitsweise von Nutzen, denn sonst würde dort nur eine leblose Monokultur herrschen. Eine ganz besondere Form des Bio-Weinbaus betreibt das Bio-Weingut Galler aus Kirchheim in der Pfalz. Um einer leblosen Monokultur entgegenzuwirken werden die Lössböden von Ansgar Galler zwischen den Rebzeilen mit bunt blühenden Einsaaten besät. Dadurch werden die Böden gelockert und Stickstoff wird auf natürliche Weise zugeführt. Nützlinge haben so ein gutes Umfeld und die Böden sind gleichzeitig vor Erosion geschützt.

Bio-Weinbau zu betreiben, ist aber nicht nur gut für den Natur- und Umweltschutz, sondern auch für die Qualität des Weines, denn die wird vor allem durch gesunde Trauben erzeugt. Bio-Winzer sind vor allem an gesundem und konzentrierten Lesegut interessiert, damit sie auch im Weinkeller ihre Eingriffe auf ein Minimum reduzieren können, denn auch dort gelten strenge Richtlinien was die Weinbereitung angeht. Dort sind zum Beispiel gentechnisch veränderte Hefen nicht zugelassen und auch weitere manipulative Eingriffe in den Wein sind verboten. Das Bio-Weingut Galler beschränkt darüber hinaus seine Eingriffe auf das Nötigste, verzichtet auf Schönungsmittel und technische Eingriffe. In Zusammenarbeit mit der Natur halten so die Bio-Weine von Gallers das Aroma der Trauben und spiegeln authentisch die Witterung der Jahreszeiten, die Böden, das Wasser und Licht wider.

Ist Bio-Wein besser?

Histaminarme Bio-Weine

Pauschal kann man diese Frage nicht beantworten, doch was ganz klar ist, ist, dass Bio-Wein besser für Mensch und Umwelt ist. Bio-Weinbau belastet die Natur weitaus weniger, fördert die Artenvielfalt, sowie die Qualität des Bodens und durch die Begrünungen in den Weinbergen wird auch mehr CO2 gebunden. Bio-Winzer setzen generell mehr auf Qualität statt auf Quantität, denn bei Pilzbefall dürfen keine chemischen Pestizide verwendet werden, weshalb der Ertrag im Großen und Ganzen geringer ausfällt. Dennoch werden Weingüter, die Bio-Weinbau betreiben mit gesunden und qualitativ hochwertigeren Trauben belohnt, was die Arbeit im Keller wesentlich erleichtert und die Verwendung weiterer Schönungsmittel nahezu unnötig macht.

Gallers Bio-Weine gelten generell als harmonischer und in sich im Gleichgewicht, haben weniger Säure als konventionell hergestellte Weine. Hinzu kommt, dass gesunde, unbehandelte Trauben weniger Histamin bilden und sich deshalb auch besser bei einer Histaminintoleranz eignen. Außerdem hat der traditionelle Weinbau auch einen erheblichen Einfluss auf die Gesundheit des Winzers oder der Winzerin, denn die meisten Pestizide, die gespritzt werden, stehen unter Verdacht Krankheiten wie z.B. Krebs auszulösen. Dies ist im Bio-Weinbau nicht der Fall, denn dort dürfen zum Düngen nur organische Nährstofflieferanten genutzt werden.

Wie passen Bio und Piwi zueinander?

Der nachhaltige Bio-Weinbau und die neuen, ressourcenschonenden Reben, sogenannte Piwis passen perfekt zueinander, denn wie oben angesprochen kommt eine gute Qualität des Weines nicht durch die Arbeit im Keller, sondern insbesondere durch gesunde Trauben. Sobald die Qualität der Trauben nachlässt, schmeckt man das im Wein, deshalb braucht man für ein gesundes, qualitativ-hochwertiges Lesegut vor allem robuste Reben, die einiges aushalten. Dafür eignen sich perfekt die neuen Piwis, denn diese neugezüchteten Reben sind pilzwiderstandsfähig und ermöglichen es den Winzern ein Minimum an Pflanzenschutzmitteln zu verwenden. Im biologischen Anbau und bei der Pflanzung von Piwis steht das Ziel die Umwelt, sowie Ressourcen zu schonen im Vordergrund. Piwis ermöglichen es der Natur ihren Lauf zu lassen nahezu ohne Pflanzenschutz mit lebendigen Böden und einer extrem guten CO2-Bilanz. Dies entspricht genau dem Ziel, das auch im Bio-Weinbau verfolgt wird. Piwis und Bio-Weinbau gehen also Hand in Hand und ermöglichen es so nachhaltige, ressourcenschonende und leckere Weine zu erzeugen – quasi Bio+.

Satin Noir Trauben

 

Der Mythos: „Biowein schmeckt nicht“

Der Mythos „Bio-Wein schmeckt nicht“ können wir ganz klar verneinen. Wie oben bereits erklärt, führt eine biologische Arbeitsweise in der Regel zu gesünderen und qualitativ hochwertigeren Trauben als Trauben aus konventionellen Anbauweisen. Dies führt dazu, dass die Weine auch eine bessere Qualität aufweisen. Es gibt einige Studien, die belegen, dass Weine aus biologischem Anbau besser bei Kritikern ankommen als traditionell hergestellte Weine. Die Weine aus ökologischer Landwirtschaft schnitten dabei sowohl in der Qualität als auch im Geschmack besser ab. Außerdem trägt der Geschmack eines Weines die Handschrift des Weinguts und ist somit von den jeweiligen Vorlieben und natürlich dem Können des Winzers oder der Winzerin abhängig. Da weniger Eingriffe in der biologischen Landwirtschaft erlaubt sind, sind Bio-Weine stärker von der Witterung und dem Boden abhängig, was dazu führt, dass die Jahrgänge nicht jedes Jahr gleich schmecken. Dies ist aber sicherlich ein weiterer Pluspunkt für viele Weinliebhaber und Weinliebhaberinnen, denn so kann man sich jedes Mal aufs Neue auf eine außergewöhnliche Geschmacksreise begeben. Falls Sie jetzt Lust haben, leckere Bio-Weine zu probieren, haben wir Ihnen eine kleine Auswahl unserer Lieblinge zusammengestellt!

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