Piwis – Die nachhaltigen Reben der Zukunft

Piwis – Die nachhaltigen Reben der Zukunft
  1. Was sind Piwis?
  2. Was ist das Besondere an Piwi-Weinen?
  3. Welche Arten von Piwis gibt es?
  4. Galler – Der Piwi-Pionier aus der Pfalz

    Was sind Piwis?

    Piwi ist die Abkürzung für pilzwiderstandsfähige Reben, die einen nachhaltigen Weinbau ermöglichen, bei dem man der Natur ihren freien Lauf lassen kann – weitestgehend ohne Pflanzenschutz, mit lebendigen Böden und einer extrem guten CO2-Bilanz.

    Die neuen, ressourcenschonenden Reben entstehen durch Kreuzungen von althergebrachten Rebsorten mit Resistenzpartnern und beweisen so eine hohe Widerstandsfähigkeit gegen Pilzkrankheiten. Auf diese Weise ermöglichen Piwis die nachhaltigste Form des Bioweinbaus, denn sie benötigen wenig Pflanzenschutz und dadurch weniger Fahrten in die Weinberge. Sie überzeugen aber nicht nur in Bezug auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz, sondern auch der spannende, genussvolle Geschmack kommt bei den Kunden an.

    Bekannte Beispiele für die Reben der Zukunft sind die roten Rebsorten Satin noir, Cabernet Cantor und Cabernet Cortis, aber auch die weißen Rebsorten Cabernet blanc, Sauvignac, Johanniter oder Muscaris überzeugen mit ihrem grandiosen Geschmack.

    Was ist das Besondere an Piwi-Weinen?

    Nachhaltigkeit und maximaler Weingenuss, Ressourcen schonen, Energieaufwand und CO2-Fußabdruck minimieren, Wasserverbrauch verringern, gesunde und lebendige Böden, Pflanzenschutzmittelreduktion und dabei auch den Wetterkapriolen trotzen zu können, sind für Ansgar Galler ganz klare Argumente sich auf die zukunftsweisenden, enkeltauglichen neuen Rebzüchtungen zu konzentrieren. Mit diesen Reben kann Ansgar Galler der Natur bewusst den Vortritt lassen und die Nebenrolle einnehmen. Unter dem Credo “Purer Genuss aus glücklichen Trauben” wachsen im Bio-Weingut Galler vitale Reben mit aromatischen Trauben, die fast ohne Pflanzenschutzmittel auskommen. Das Weingut Galler leistet mit diesem Ansatz Pionierarbeit in Sachen Weinmanufaktur und Nachhaltigkeit, die weit über Bio hinausgeht.

    Welche Arten von Piwis gibt es?

    Inzwischen gibt es eine Vielzahl an Piwis, die rund um die Welt gepflanzt werden. Nach anfänglichen Vorurteilen haben sich die ressourcenschonenden und nachhaltigen Rebsorten in der Weinwelt etabliert und immer mehr Weingüter, insbesondere Bio-Weingüter, pflanzen Piwis. Mit jedem Jahr wächst in Deutschland die Anbaufläche von Piwis. Die Rebzüchter, wie z.B. der Schweizer Valentin Blattner, sind auch weiter dabei neue Kreuzungen zu entwickeln. Zu den wohl bekanntesten weißen Rebsorten gehören Johanniter, Cabernet blanc, Sauvignac, Souvignier Gris, Muscaris, Solaris oder auch Regent. Aber auch die roten Piwis haben inzwischen weite Bekanntheit erlangt. Dazu gehören Satin Noir, Cabernet Cortis, Cabernet Cantor, Laurot oder auch Pinotin. Aus diesen Piwi-Reben lassen sich erstklassige Weine erzeugen, die bei den Kunden und Kundinnen mindestens genauso gut ankommen wie herkömmliche Rebsorten. Es lohnt sich also unbedingt die Piwi-Weine zu probieren.

    Wie entstanden Piwis?

    Bis Mitte des 19. Jahrhunderts sah die Art und Weise Weinbau zu betreiben noch ganz anders aus. Zu dieser Zeit wurden viele verschiedene Rebsorten auf einem Weinberg angebaut, sodass die Monokulturen, die heute in den meisten Weinbergen vorherrschen, ein völliges Fremdwort waren. Die Rebsorten wurden also in sogenannten Gemischten Sätzen angebaut und dann zusammen geerntet und zu Wein verarbeitet. Mitte des 19. Jahrhunderts brachten dann aber Botaniker Rebsorten, die zuvor von Auswanderern in die USA gebracht wurden, wieder zurück. Mit dabei waren dann auch verschiedenste Krankheiten und Rebläuse, die es zuvor in Europa noch gar nicht gab. Dies führte dazu, dass sich extrem viele Krankheiten ausbreiten konnten und der Falsche und der Echte Mehltau die meisten Weinberge vernichteten.

    Danach wurde nach Lösungen geforscht und herausgefunden, dass die amerikanische Unterlagsrebe, die Lage retten könnte. Diese Rebe besteht aus Stämmen der amerikanischen Wildrebe, die resistent gegenüber der Reblaus ist. Heute bestehen ca. 99 % der vorhandenen Reben aus dieser Unterlagsrebe. Das Problem mit dem Falschen und Echten Mehltau bestand aber immer noch und dies konnte vorerst nur durch das Spritzen von Bordelaiser Brühe (Mix aus Kupfersulfat, Kalk und Wasser) und Schwefel behandelt werden. Aus der Artenvielfalt, die im 19. Jahrhundert noch herrschte, entwickelte sich eine Monokultur mit einer kleinen Anzahl an vorherrschenden Reben.  Nachdem dann während des ersten Weltkriegs der Kunstdünger erfunden wurde, führte die dauerhafte Düngung dazu, dass die Reben nicht mehr so weit in den Boden hineinragen und dadurch anfälliger und weniger widerstandsfähiger wurden für Parasiten. Der Befall von Parasiten wurde dann ab den 1950er Jahren durch die Erfindung von Pestiziden, Herbiziden und Fungiziden verhindert.

    Parallel zu der Entwicklung der chemischen Lösungen wurde daran geforscht, wie man das Problem der Parasiten anhand von Züchtungen lösen könnte. Sogenannte Hybriden wie Noah, Delaware oder Clinton wurden aus amerikanischen Wildreben und Edelreben gekreuzt, doch dabei schafften sie es nicht den sogenannten Foxton herauszukreuzen. Durch den Foxton, der an die Ausdünstungen von Füchsen oder auch an Katzenurin erinnert, wurden diese Weine leider ungenießbar. Dann versuchte aber das Weinland Frankreich Sorten zu züchten und in 1958 wurden auf 402 000 Hektar hybride Rebsorten angebaut. Das waren 30 % der gesamten Weinanbaufläche. Jedoch wurde das stark reglementiert, um damit die Ausbreitung weiterer hybriden Reben zu verhindern. Ein Dekret von 1955 bestimmte dann, dass man für die Tischweine nur noch bestimmte herkömmliche Rebsorten nutzen durfte, was in 1979 dazu führte, dass es de facto keine hybriden Reben mehr gab.

    Doch die zwei Schweizer Dr. Pierre Basler und Valentin Blattner gaben nicht auf und züchteten weiter hybride Weinreben. Pierre Basler pflanzte 1995 die ersten Piwi-Reben im Weingarten von Delinat in der Provençe. Valentin Blattner führt seitdem seine Züchtungen im jurassischen Ort Soyhières weiter. Das kühle und feuchte Klima dieses Ortes sieht er als optimal an, um die neuen Reben zu züchten, denn wenn die Reben an diesem für Wein untypischen Klima wachsen, dann wachsen sie überall auf der Welt!

    Galler – Der Piwi-Pionier aus der Pfalz

    Weingut Galler - Die Piwi-Pioniere aus der Pfalz

    Das Weingut Galler entwickelt sich stetig weiter und hat einen exzellenten Ruf als innovativer Top-Produzent. Die von Überzeugungsarbeit und Investitionen geprägte Anlaufphase des Weinguts, geht immer mehr in eine Erfolgsgeschichte über, was auch mit zunehmendem Bewusstsein der Verbraucher einhergeht.

    Als Gallers 2009 den damals 11 ha großen Betrieb übernahmen, war er marode und die Erwartung, dass die ehemaligen Stammkunden vor der Tür stehen würden, zerschlug sich schnell. Zu diesem Zeitpunkt waren die Weinberge hier mit Müller Thurgau, Portugieser, Dornfelder und Co bepflanzt und wurden immerhin kontrolliert umweltschonend bewirtschaftet. Auf den nun eigenen Böden sammelten Gallers ihre erste Erfahrung, ließen Ideen und Reben wachsen, und entwickelten ihre eigene Vision vom nachhaltigem Bioweinbau. Denn auch dieser fordert bei dem Pilzdruck in der Region einiges an Pflanzenschutz und hinterlässt Spuren in Böden und Wein.

    Ein Treffen mit dem Schweizer Rebzüchter Valentin Blattner, der sich vor allem mit pilzwiderstandsfähigen Reben einen Namen gemacht hat, bringt den entscheidenden Impuls: „Die Piwi-Reben stehen genau für das, was wir im Herzen trugen. Sie ermöglichen der Natur ihren Lauf zu lassen ohne Pflanzenschutz, lebendige Böden und eine extrem gute CO2-Bilanz – das macht alles total Sinn für uns. So können wir ganz bewusst entscheiden, was wir tun und sein lassen in der Weinbereitung“, sagt Ansgar Galler. So fassten sie 2012 die mutige Entscheidung von jetzt an nur mehr Piwi-Reben zu setzen. Seit 2017 ist das Weingut Galler zudem nach den strengen Richtlinien von Bioland zertifiziert und seit 2021 bringt Galler nur mehr hochwertige Piwi-Weine auf die Flasche. Dass die nachhaltigen Reben der Zukunft auch geschmacklich gut ankommen, zeigen zahlreiche Auszeichnungen unter anderem beim Internationalen Bio-Weinpreis, bei der Falstaff Piwi Trophy, sowie positive Erwähnungen, z.B. im Eichelmann, im Focus und im Falstaff Wine Guide.

    Die spannenden und genussvollen Piwi-Weine ermöglichen also die nachhaltigste Form des Bioweinbaus und zeigen so den neuen, ressourcenschonenden Weg in die Zukunft. Piwis stehen für eine gute CO2-Bilanz, die Einsparung wertvoller Ressourcen, gesunde Böden, Artenvielfalt im Wingert, glückliche Trauben und leckere Spitzenweine!

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