Wie wird man Winzer in Deutschland? Der Weg in die Welt des Weinbaus

Wie wird man Winzer?

Die deutsche Weinlandschaft ist reich an Tradition und Qualität und das Land ist stolz auf seine vielfältigen Weinsorten und Anbaugebiete. Als Winzer in Deutschland zu arbeiten, erfordert nicht nur eine Leidenschaft für Wein, sondern auch Fachwissen, Hingabe und harte Arbeit. In diesem Blogpost werden wir den Weg zum Winzer in Deutschland erkunden und wichtige Schritte auf dem Weg zu dieser faszinierenden Karriere beleuchten, denn auch wenn viele das Winzerhandwerk in die Wiege gelegt bekommt haben, ist es auch möglich ohne elterliches Weingut Winzer zu werden!

    1. Die Faszination für Wein entdecken
    2. Ausbildung oder Studium im Weinbau
    3. Wie viel verdient man als Winzer?
    4. Praktische Erfahrungen sammeln
    5. Eine Spezialisierung wählen
    6. Der Weg zur eigenen Weinproduktion
    7. Netzwerken und Kontakte knüpfen

 

1. Die Faszination für Wein entdecken

    Der Weg zum Winzer beginnt oft mit einer tiefen Faszination für Wein. Erkunde die Welt der Weine, probiere verschiedene Sorten und lerne ihre Eigenschaften und Unterschiede kennen. Besuche Weinfeste, Weinmessen und Weinberge, um dein Verständnis für den Weinbau und die Kultur des deutschen Weins zu erweitern.

    2. Ausbildung oder Studium im Weinbau

    Um Winzer zu werden, ist eine fundierte Ausbildung unerlässlich. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, in Deutschland eine Ausbildung im Weinbau zu absolvieren. Berufsschulen, Fachhochschulen und Weinbauschulen bieten entsprechende Studiengänge und Lehrgänge an. Während der Ausbildung werden Themen wie Rebsorten, Bodenkunde, Pflanzenpflege, Kellerwirtschaft und Önologie behandelt. Hierbei unterscheidet man drei Wege. Den Beruf Winzer kann man nämlich entweder über eine klassische Ausbildung, über ein Studium oder auch über ein duales Studium erlernen.

    Die Ausbildung zum Winzer dauert wie jede andere klassische Ausbildung drei Jahre. Hierbei bewerben sich die angehenden Winzer bei einem Weingut und erlernen dann dort im Weingut den Beruf des Winzers. Hierbei helfen sie nicht nur in den Weinbergen, sondern sind auch bei der Weinbereitung im Weinkeller mitbeteiligt. Sie überwachen und kontrollieren also auch die Herstellung des Weins. Wie auch bei anderen Ausbildungen werden die Azubis auf der einen Seite im Ausbildungsbetrieb, dem Weingut, und auf der anderen Seite in der jeweiligen Berufsschule ausgebildet. Hierbei erlernen sie den Anbau der Trauben in den Weinbergen, die Vinifikation im Weinkeller bis hin zur anschließenden Vermarktung des Weines. Besonders beim Anbau der Trauben verbringen die Azubis sehr viel Zeit draußen mit körperlicher Arbeit. Wer dabei also keinen Spaß hat, sollte sich für einen anderen Beruf entscheiden. Die Ausbildung beinhaltet das Pflanzen von Jungpflanzen, das Schneiden der Reben sowie die Traubenlese im Herbst mit der Hand als auch maschinell.

    Nach dem erfolgreichen Abschluss der Lehre als Winzer hat man verschiedene Möglichkeiten um sich anschließend weiterzubilden. Die ausgelernten Winzer können sich zum Meister oder auch zum staatlich geprüften Techniker fortbilden lassen. Eine weitere Option bietet ein weiterführendes Studium. Hierbei gibt es verschiedene Studiengänge, wie z.B. Weinbauwirtschaft, Weinbau oder Oenologie an. An der Fachhochschule RheinMain in Geisenheim wird beispielsweise der Studiengang "Weinbau und Oenologie" angeboten.

    Eine Möglichkeit, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen, bietet das duale Studium. Hierbei wird parallel zur Winzer-Lehre im Weingut ein Hochschul-Studium absolviert. Die Studieninhalte sind vielfältig und umfassen Marketing, Betriebswirtschaft, Biologie, Mathematik und Chemie. Natürlich gehört auch die Verkostung der Weine zum Studium, daher sollte man dem Wein keinesfalls abgeneigt sein. Beim dualen Studium zum Winzer verbindet man also Theorie und Praxis und bereitet sich so optimal für den späteren Berufsweg vor.

     

    3. Wie viel verdient man als Winzer?

    In den drei Ausbildungsjahren verdienen die Azubis je nach Weingut zwischen 500 und 640 Euro Brutto. Nach der Lehre stehen den frisch gebackenen Winzern alle Bereiche der Weinherstellung offen. Besonders der Weinbau, die Kellerwirtschaft, der Vertrieb und die Vermarktung sind Bereiche, mit guten Aussichten auf eine Anstellung. Ein Winzer muss also nicht allein im Weingut arbeiten, auch eine Beschäftigung bei Winzergenossenschaften oder Handelsunternehmen ist denkbar. Winzer können mit einer monatlichen Grundvergütung von etwa 1.700 Euro Brutto rechnen.

    4. Praktische Erfahrungen sammeln

    Theoretisches Wissen ist wichtig, aber praktische Erfahrungen sind genauso entscheidend, um ein erfolgreicher Winzer zu werden. Such dir Praktika oder Volontariate in verschiedenen Weingütern, um Einblicke in die täglichen Herausforderungen und Aufgaben eines Winzers zu erhalten. Dadurch lernst du auch verschiedene Arbeitsweisen und Weinbauphilosophien kennen.

    5. Eine Spezialisierung wählen

    Winzer sein kann vielseitig. Überlege dir, in welchem Bereich des Weinbaus du dich spezialisieren möchtest. Möchtest du dich auf die Produktion von Weißweinen, Rotweinen oder Sekten fokussieren? Oder interessiert dich vielleicht der ökologische Weinbau? Eine Spezialisierung kann dir helfen, dich in einem bestimmten Marktsegment zu etablieren.

    6. Der Weg zur eigenen Weinproduktion

    Wenn du davon träumst, dein eigenes Weingut zu besitzen, solltest du wissen, dass dies ein anspruchsvoller Weg ist. Es erfordert nicht nur finanzielle Mittel, sondern auch Geschäftssinn und Durchhaltevermögen. Bevor du dich selbstständig machst, ist es ratsam, Berufserfahrung in einem bestehenden Weingut zu sammeln, um die Abläufe und die Weinproduktion besser zu verstehen.

    7. Netzwerken und Kontakte knüpfen

    Die Weinbranche in Deutschland ist auch von Netzwerken und Kontakten geprägt. Besuche Weinmessen, Branchentreffen und Veranstaltungen, um andere Winzer und Weinexperten kennenzulernen. Ein starkes Netzwerk kann nicht nur zu neuen Geschäftsmöglichkeiten führen, sondern auch den Erfahrungsaustausch und die Zusammenarbeit fördern.

    Ein Winzer in Deutschland zu werden, ist ein spannender und erfüllender Weg für alle Weinliebhaber. Mit einer soliden Ausbildung, praktischer Erfahrung und Leidenschaft für den Weinbau kannst du in dieser faszinierenden Branche Fuß fassen. Egal, ob du davon träumst, dein eigenes Weingut zu führen oder in einem etablierten Weingut mitzuarbeiten, der Weinbau in Deutschland bietet vielfältige Möglichkeiten für eine erfolgreiche Karriere.

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